MANTRAILING

 

Mantrailing kann man als Hobby, aber auch zur Rettung von Menschen, zur Suche von Verbrechern oder zur Aufklärung von Straftaten einsetzen. Eine  Hundeführerin respektive ein Hundeführer und deren Hund wird als Team ausgebildet, um eine vermisste/gesuchte Person zu suchen. Der Hund erhält dabei einen individuellen Geruch der vermissten Person und wird auf diese an einem Ort angesetzt, an dem man sie zum letzten Mal gesehen hat. Der Hund folgt nun der Individualspur der vermissten Person. Bei gut ausgebildeten Teams liegt die Wahrscheinlichkeit bei mindestens 70%, dass die Spur nicht nur verfolgt wird, sondern die vermisste Person auch gefunden werden kann oder zumindest sachdienliche Hinweise, die zu deren Auffinden führen, geliefert werden können. Und dies auch bei Spuren, die bis zu einem Monat alt sein können. Dabei reichen auch bereits geringe Geruchspartikel, beispielsweise vom Türgriff des Autos eines Opfers. Bei etwa 30% der Ernsteinsätze bleibt die Suche erfolglos und die Person taucht auch sonst - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr auf.

Bringen Hundeführerin/Hundeführer die notwendigen Fähigkeiten mit und stimmen die genetischen Voraussetzungen beim Hund dauert die Ausbildung bis zur Einsatzreife mindestens zwei Jahre, wenn zielgerichtet und mit den richtigen Methoden gearbeitet wird.

Marie-Louise Zinsli ist mit unserer Hündin "Hazel" für Realeinsätze ausgebildet und geprüft und kann bei Bedarf einen Einsatz bei der Suche nach einer vermissten Person unterstützen. Unsere Hündin  "Ladina" ist für solche Einsätze mittlerweile zu alt.   

Jörg, der früher mit Ladina nebst Marie-Louise ebenfalls Mantrailing betrieben hat, setzt sich seit 2021 intensiv mit dem Thema auseinander. Er unterstützt Marie-Louise und die Hunde bei den regelmässigen Trainings in der Schweiz. Jeden Dienstag Nachmittag oder Abend und jeden Donnerstag Nachmittag trainieren die beiden auch die von ihnen gegründete Mantrailing Trainingsgruppe "Personensuchhunde Zürcher Oberland", dies an immer wechselnden Orten im Kanton Zürich. Fehlt es ausnahmsweise an Versteckpersonen absolvieren Marie-Louise und Jörg zusammen mit den Hunden die Trainings zu zweit, GPS-Technik macht es möglich.

Zudem trainieren Marie-Louise und Hazel seit Sommer 2021 regelmässig bei Thomas Hetterich mit der Rettungshundestaffel des DRK Emmendingen. Im Sommer 2022 durfte das Team erstmals unter der Leitung von Armin Schweda eine Intensivwoche in Hof bestreiten und wiederholt dies seither zweimal pro Jahr. 

 

Im Bild rechts sieht man das Trainergespann von Marie-Louise und Hazel während eines Trainings am 10. Oktober 2023 in Hof (Deutschland).

 

Von links nach rechts (Aufnahme vom Oktober 2023):

Thomas Hetterich, Armin Schweda und Jörg Zinsli

Es gibt viele Anbieter für Mantrailing. Wenn ich diese beobachte, dann sind die Qualitätsunterschiede enorm. Bei Ernsteinsätzen kann es um Leben und Tod gehen. Da sind qualitative Mängel bei der Ausbildung verheerend. Wenn man nicht einfach den Ausbildnern glaubt, was sie erzählen, sondern die Logik dahinter zu verstehen versucht, erkennt man schnell, ob die Ausbildung gut ist oder nicht. Und wenn eine Trainerin oder ein Trainer nicht erklären kann, wieso etwas so ist wie sie/er behauptet, sind grosse Zweifel angebracht.