Ein Geruchspool entsteht, wenn eine vermisste Person länger an einem Ort verweilt und dabei permanent Geruchspartikel abgibt. Dies kann beim Start, während des Trailverlaufs oder auch am Zielort der Fall sein. Sei es, weil die vermisste Person irgendwo stehen bleibt oder weil sie sich in einem eingeschränkten Bereich hin und her bewegt, beispielsweise in einer Einkaufszone einer Stadt.

Solche Geruchspoole sind für einen suchenden Hund eine grosse Herausforderung. Denn der Hund sucht ja nicht einen Menschen, sondern folgt während des Trails dem Individualgeruch eines Menschen. Erreicht er einen Geruchspool, hat es plötzlich überall Geruch, da der Mensch permanent seinen Geruch abgibt und dieser sich über die Fläche verteilt. Nicht selten finden gut ausgebildete Hunde problemlos bis an diese Stelle und haben plötzlich Mühe, die gesuchte Person zu finden. Dies gilt insbesondere für Hunde mit autistischer Prägung wie beispielsweise Bluthunde, aber Probleme können hiermit Individuen aller Rassen haben.

Hält sich die gesuchte Person an einer erhöhten Lage auf, also beispielsweise auf dem Dach eines Hochhauses, auf einem Hügel und dergleichen, breitet sich der Geruch um so weiter aus und bildet regelmässig auch am Boden einen Geruchspool (denn Geruch fällt bekanntlich). Der Hund muss lernen, die Quelle des Geruchs zu ermitteln um Personen in erhöhter Lage anzeigen zu können - hier gezeigt von Hazel im Januar 2024 in Emmendingen (Deutschland). 

Auch der Wind trägt das seine dazu bei, dass es für Hunde schwierig werden kann, die gesuchte Person im Zielgebiet zu lokalisieren. Ist der Hund zielstrebig der Spur bis an jenen Ort gefolgt, bekommt aber Mühe mit der Identifikation der zu suchenden Person am Zielort, arbeitet er einen Geruchspool aus, der sogar von der gesuchten Person weggeweht werden kann. Dies kann gerade für die Hundeführerin respektive den Hundeführer nervenaufreibend sein, insbesondere wenn man die Versteckperson kennt und der Hund dennoch daran vorbeigeht. Dies hat aber auch seine gute Seite: Es zeigt dass der Hund weiter mit der Nase arbeitet (was wir wollen) und nicht auf Optik umstellt. Im Ernsteinsatz wissen die Begleiter, wer gesucht wird und werden dennoch die zur Rettung notwendigen Massnahmen ergreifen.