Wird ein Mensch vermisst? Ging jemand spazieren, einkaufen oder zu einem Treffen mit Freunden und ist nicht mehr nach Hause zurückgekehrt? Wir können versuchen, Ihnen zu helfen. Unser Verein bildet Personensuchhundeteams (Mantrailing) aus, welche für Einsätze bei der Suche nach vermissten Personen (beispielsweise demente Personen, die sich verlaufen oder stürzen, angeschlagene Personen, die sich vielleicht selber etwas zu Leide tun wollen und so weiter) vorbereitet werden. Diese Einsätze erfolgen ehrenamtlich, wir wollen dafür also keine finanzielle Entschädigung.

Seit Januar 2022 trainieren wir eine Gruppe ambitionierter Mantrailer, welche Interesse haben, die Einsatzfähigkeit für die Suche nach effektiv vermissten Personen zu erreichen. Am 23. August 2023 wurde der Verein "Personensuchhunde Zürcher Oberland" gegründet. Wir haben grundsätzlich zwei Ziele. Erstens wollen wir "Mantrailing" auf professioneller Basis trainieren. Zweitens wollen wir ehrenamtlich bei der Suche nach effektiv vermissten Personen helfen.

Die von uns ausgebildeten Teams sind "Mantrailer". Sie sind spezialisiert, dem individuellen Geruch einer vermissten Person zu folgen. Dies ist eine andere Arbeitsweise als jene von Fährtenhunden, Flächensuchhunden, Trümmersuchhunden, Lawinenhunden, Leichensuchhunden oder Schutzhunden.   

Wir bereiten die Hundeführerinnen/Hundeführer sowie die Hunde auf eine mögliche Einsatzfähigkeit in Ernstfällen vor. Um unabhängig von unserer eigenen Einschätzung die Einsatzfähigkeit prüfen zu lassen setzen wir auf die Beurteilung von unserem Verein unabhängigen Prüfungsexperten. In unserem Einsatzteam werden nur Hundeführerinnen/Hundeführer und deren Hunde eingesetzt, welche regelmässig mit uns trainieren, damit wir die Qualität der Arbeit sicherstellen können.

Derzeit verfügt der Verein über ein einsatzfähiges Team, nämlich Hundeführerin "Marie-Louise" mit der Hündin "Hazel". Die Einsatzfähigkeit wurde ihr während einer Intensivwoche Mantrailing nach der erfolgreichen Absolvierung diverser einsatznaher Testläufe (mit den erforderlichen Schwierigkeiten) am 13. Oktober 2023 zugesprochen.

Ziel ist es nicht, eine 7/24 Stunden Rettungshundestaffel auf die Beine zu stellen. Wir möchten aber bei Bedarf – auf Anfrage hin – bei einer Suche nach einer vermissten Person Hilfe anbieten. Selbstverständlich gibt es keine Garantie für den Erfolg einer solchen Aktion. Aber wir wollen über seriös ausgebildete Teams verfügen, die im Ernstfall gute Erfolgsaussichten bieten, entweder die vermisste Person zu finden oder Indikationen zu liefern, wo die Person hingegangen sein könnte.

Wir trainieren die Mantrailing Teams nach der Philosophie von Armin Schweda (einer unserer Trainer in Deutschland). Wir machen dies ehrenamtlich und erhalten so auch eigene Möglichkeiten zum Training mit unseren Hunden in der Schweiz. Während der Arbeit setzen wir volle Konzentration voraus. Damit erkennbare Fortschritte erzielt werden können, sollte regelmässig zweimal pro Woche geübt werden, im Rahmen unseres Teams mindestens einmal pro Woche. Die Trainings werden in der Regel gefilmt und die Aufnahmen zur Verfügung gestellt. Wir erwarten, dass auch ausserhalb der Trainings an der Entwicklung des Teams gearbeitet wird, insbesondere an der Alltagstauglichkeit der Hunde (Voraussetzung für erfolgreiches Mantrailing).

Die Anzahl der Teams in der Mantrailing Trainingsgruppe ist beschränkt (neben uns maximal elf). Teilnehmer der Trainingsgruppe müssen zur Gruppe passen sowie geeignet und auch bereit sein, zusammen mit der Hündin / dem Hund mit dem nötigen Engagement an sich und dem Team zu arbeiten. Da wir keine Angstgefühle bei vermissten Personen auslösen wollen nehmen wir keine Mitglieder mit so genannten Listenhunden in unserem Verein auf. Die Hunde müssen gut sozialisiert sein und gut mit Artgenossen umgehen können. Weiter muss die Hündin /der Hund die Fähigkeit zum Mantrailing haben (was sich vom Verfolgen einer Fährte oder dem Stöbern bei der Geländesuche unterscheidet). Wir erwarten Ernsthaftigkeit im Training. Wir garantieren im Gegenzug eine professionelle Ausbildung für Hundehalterin/Hundehalter und Hund. Die Ausbildung ist individuell und richtet sich nach den bereits erlangten Mantrailing-Fähigkeiten des Teams Mensch – Hund. Den Entscheid über die Aufnahme in die Trainingsgruppe oder den Ausschluss aus derselben fällt die Trainingsleitung. Ebenso über den Aufstieg zu den Aspiranten für Ernsteinsätze. 

Die Trainings finden am Dienstag Abend ab 17:00 Uhr (Training für Mitglieder, die wegen ihres Berufes nicht am Nachmittag trainieren können, für die anderen ein freiwilliges Zusatztraining) und am Donnerstag Nachmittag ab 13:30 Uhr (Haupttraining) statt. Sie dauern in der Regel etwa vier Stunden. Von Ausnahmen abgesehen wird erwartet, dass die Teilnehmer die ganze Zeit dabei sind und sich gegenseitig auch als Versteckperson zur Verfügung stellen.

Bei grosser Hitze im Sommer wird das Training auf einen Vormittag oder in die Abendstunden verschoben oder abgesagt.  

Die Teilnehmenden müssen drei bis vier mal pro Jahr bereit sein, am Vortag eines Trainings eine ältere Spur für ein Team der Trainingsgruppe zu legen (nach Vorgabe der Trainingsleitung).

Um die Hundeführerin / den Hundeführer sowie die Hunde gezielt zu fördern, trainieren wir immer an verschieden Orten. Diese werden jeweils spätestens zwei Tage vor dem Training bekannt gegeben. Die Anreise (mit dem Auto) zu diesem Trainingsort ist in der Regel maximal 20 Minuten ab Volketswil. Es wird erwartet, dass (abgesehen von Notfällen/Krankheiten) spätestens am Sonntag vor den Trainings im Gruppenchat der Trainingsgruppe mitgeteilt wird, wenn man an einem Training nicht teilnehmen kann.

Die Trainings werden von Marie-Louise Zinsli (welche auch mit unseren Hunden mit trainiert) und Jörg Zinsli geleitet. Pro Training arbeitet jedes Team zwei Trails ab (zwei bei Teilnahme mit einem Hund, je einen bei Teilnahme mit zwei Hunden).